Bildschirme ziehen uns regelrecht in ihren Bann. Sie strahlen uns an mit ihrem hellen Licht, zeigen uns bewegte Informationen und animieren zum Interagieren mit ihnen über Maus, Tastatur und Touchscreen. Doch so wunderbar und hilfreich Handys, Fernseher und Co. im Alltag auch sind, so stark scheinen sie uns auch zu beeinflussen. Kleine Helferlein namens „App“ nehmen uns viele Dinge ab – darunter allerdings wohl auch unsere Geduld, Konzentrationsfähigkeit und Kreativität.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien, die sich mit dem Thema „gesundheitliche Auswirkungen von Bildschirmzeiten“ beschäftigen (s. bspw. die „Stavanger-Erklärung“), und deren Ergebnisse allesamt in dieselbe Richtung weisen: Das Lesen an einem PC, Handy oder Laptop bleibt im wahrsten Sinne oberflächlich und stresst uns unterbewusst – dadurch, dass viele verschiedene Informationen sowohl vom Bildschirm als auch aus unserer direkten Umgebung parallel auf uns einprasseln. Diese Eindrücke können wir dabei lediglich mit den Augen erfassen, gleichzeitig jedoch mit den Händen nicht (be-)greifen.
Jedes Medium hat seinen ganz eigenen Vorteil
Hier haben Printprodukte wie Bücher oder Magazine also einen entscheidenden Vorteil durch ihre Haptik und Dreidimensionalität. Wir nehmen Informationen anders auf; vor allem längere Texte werden besser vom Gehirn verarbeitet, wenn sie auf Papier gedruckt sind. Kurze Informationen wie E-Mails hingegen können auf digitalen Medien in kurzer Zeit überflogen und gegliedert werden, Botschaften durch bewegte Bilder schneller transportiert werden.
Worum es letztlich geht, ist der persönlich passende Umgang mit den verschiedenen Medien und das Erkennen der jeweiligen Vorteile. Wir haben heute das Privileg, in einer Welt leben zu können, in der wir uns für beide Formen – digital und analog – entscheiden können. Wir sollten es nur bewusst tun.
Papier wird zu einem bewussten Erlebnis
„Wenn ich ein Buch vor mir habe, dann habe ich da das Papier, was ich anfassen kann. Ich kann umblättern, ich muss mich um sonst nichts kümmern. Es sind keine Anzeigen, die irgendwie aufploppen, oder eine E-Mail kommt. Ich kann mich wirklich auf das Buch konzentrieren und muss eigentlich nur lesen, schauen und umblättern. Und das ist etwas, was an einem Computer oder Laptop oder Handy eigentlich nie passiert. Und ich habe auch das Gefühl, dass ich mich deutlich besser an die Inhalte erinnern kann, als wenn ich das auf einem Bildschirm gelesen habe.“
(Zitat: Johannes Klaus, Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/leseforschung-buch-oder-bildschirm-100.html)
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